08. Oktober 2024, Thema: Aquatische Ökotoxikologie Risikobewertung
Internationaler Workshop zur Häufigkeit der Probenahme
Am 19.-20. September 2024 hat das Oekotoxzentrum einen Workshop der EU Working Group Chemicals zum Thema Probenahmehäufigkeit organisiert, an dem ca 25 Fachleute online oder live teilnahmen. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, einen Leitfaden zur Häufigkeit der Probenahme für prioritäre Stoffe zu entwickeln, deren Eintrag in die Umwelt zeitlich stark schwanken kann.
In den EU-Mitgliedstaaten konzentriert sich die Überwachung prioritärer Stoffe im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie auf grössere Flüsse, die über monatliche Stichproben überwacht werden. So werden jedoch die Konzentrationen von Pflanzenschutzmitteln und anderen Stoffen mit zeitlich schwankenden Konzentrationsmustern nicht korrekt erfasst, so dass der gute chemische Zustand nicht beurteilt werden kann. Einsatz und Konzentration von Pflanzenschutzmitteln schwanken mit der Jahreszeit und die Stoffe gelangen bei Regen in hohen Spitzenkonzentrationen in Gewässer.
In der Schweiz wird das Risiko von Pflanzenschutzmitteln bestimmt, indem das ganze Jahr über zweiwöchige Mischproben genommen werden. Die durchschnittliche Konzentration über zwei Wochen wird mit dem chronischen Umweltqualitätskriterium verglichen, denn diese Zeit entspricht der durchschnittlichen Testdauer der ökotoxikologischen Tests für die Ableitung der chronischen Umweltqualitätskriterien und damit dem Zeitraum, in dem chronische Effekte im Gewässer bereits auftreten können.