Risikobewertung

Risikobewertung

Im praktischen Umweltschutz gewinnen die Bewertung von Chemikalien und die Abschätzung des von ihnen ausgehenden Umweltrisikos eine immer grössere Bedeutung. Die ökotoxikologische Risikobewertung dient hier dazu, das Gefahrenpotential von bestehenden oder neuen Umweltchemikalien auf das Ökosystem abzuschätzen. Dabei sind vor allen zwei Fragen zu beantworten: Was sind die Umweltkonzentrationen? Und welches sind die erwarteten Wirkungen?

Die erste Frage wird anhand von Messdaten oder mit Hilfe einer Expositionsabschätzung beantwortet, für welche Angaben über die Eintragsmenge, die Eintragscharakteristik und das Umweltverhalten der Stoffe benötigt werden. Mit Hilfe von Computermodellen wird die erwartete Umweltkonzentration abgeschätzt. Antwort auf die zweite Frage gibt die Gefährlichkeitsabschätzung einer Substanz, in die verschiedene ökotoxische Effekte wie akute Toxizität, chronische Toxizität und Bioakkumulation eingehen. Die Kombination von Expositionsabschätzung und Gefährlichkeitsabschätzung ermöglicht es, die von einer Umweltchemikalie ausgehende Gefahr abzuschätzen, das bestehende Risiko zu analysieren und anschliessend zu bewerten. Dafür können verschiedene mathematische Modelle eingesetzt werden.

Das Oekotoxzentrum erarbeitet die Grundlagen für ökotoxikologisch basierte numerische Anforderungen für zahlreiche potentiell wassergefährdende Stoffe (=Umweltqualitätskriterien), also Richtwerte für diese Chemikalien, die nicht überschritten werden dürfen, wenn ein vorgegebenes Qualitätsziel für die Wasserqualität erfüllt werden soll.

Qualitätskriterienvorschläge Oekotoxzentrum

Das Oekotoxzentrum hat auch ökotoxikologisch basierte Sedimentqualitätskriterien für eine Reihe von Stoffen bestimmt, die sich in diesem Umweltkompartiment anreichern können. 

Vorschläge des Oekotoxzentrums für Qualitätskriterien für Sedimente