Bodenökotoxikologie

Bodenökotoxikologie

Boden erfüllt zahlreiche wichtige Funktionen für uns: er bildet den Untergrund für menschliche Aktivitäten, dient als Substrat für Pflanzen und die landwirtschaftliche Produktion und bildet den Lebensraum zahlreicher Tiere. Obwohl die Schweiz einen aktiven Bodenschutz betreibt, wird die Verschmutzung von Boden in erster Linie durch die chemische Analyse spezifischer Schadstoffe bestimmt. Ökotoxizitätstests sind notwendig, um die Auswirkung der Verschmutzung auf die Bodenorganismen zu bestimmen. Bodenorganismen spielen eine wichtige Rolle für das Funktionieren der Böden (z. B. für den Abbau von organischer Substanz, den Nährstoffkreislauf oder die Entgiftung) und sind daher unentbehrlich für die Bodengesundheit. In den Tests wird der Einfluss von Schadstoffen auf Faktoren wie Sterblichkeit, Fortpflanzung oder Wachstum gemessen und so Effektkonzentrationen und Grenzwerte für Schadstoffe oder Bodenproben bestimmt. Ziel ist es, die Bodenorganismen vor einer lebensbedrohenden Belastung mit Chemikalien zu schützen und so die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten.

In letzter Zeit hat man die Bestimmung von biologischen Parametern wie z. B. der mikrobiellen Biomasse oder der Artenvielfalt vorgeschlagen, um die chemischen Daten zu ergänzen. Ökotoxikologische Tests stellen die Verbindung zwischen den gemessenen Schadstoffkonzentrationen und den biologischen Parametern her. So können sie helfen, verschmutzte Standorte zu finden und die Toxizität der Verschmutzung zu ermitteln. Sie sollten daher routinemässig in die Bodenschutzstrategien der Schweiz integriert werden. In der Schweiz gibt es noch keine standardisierten und empfohlenen ökotoxikologischen Tests für die Bewertung der Bodenqualität. Daher werden am Oekotoxzentrum verschiedene Biotests optimiert und Standards etabliert mit dem Ziel, diese Tests für die Routineanwendung tauglich zu machen.