15. September 2015, Thema: Aquatische Ökotoxikologie Bodenökotoxikologie Sedimentökotoxikologie Risikobewertung
Spannende 20. Jahrestagung der SETAC-GLB
Vom 7.-10. September 2015 organisierte das Oekotoxzentrum unter Leitung von Inge Werner die 20. Jahrestagung des deutschsprachigen Zweigs der Fachgesellschaft „Society of Environmental Toxicology and Chemistry“ (SETAC GLB), die an der ETH Zürich stattfand. Die Tagung brachte über 200 Fachleute aus Deutschland, der Schweiz und Österreich zusammen. In 78 Vorträgen und 83 Postern diskutierten Forschende, Behördenvertreter und Anwender aktuelle Forschungsergebnisse aus Ökotoxikologie und Umweltchemie und wie sich dieser Wissensgewinn am besten in die Praxis übertragen lässt. Janet Hering wies in ihrem Plenarvortrag auf die wichtige Rolle des „knowledge brokering“ für den Informationsfluss zu Praxis und Politik hin und motivierte alle, sich dieser anspruchsvollen Aufgabe zu stellen. Ein weiterer Plenarvortrag von Michael Schärer vom Bundesamt für Umwelt zeigte die Erfolgsgeschichte der Spurenstoffelimination in der Schweiz als geglücktes Beispiel für einen solchen Wissenstransfer.
Aus aktuellem Anlass – 2015 ist das internationale Jahr des Bodens – organisierte das Oekotoxzentrum eine besondere Session zum Thema Bodenökotoxikologie. Prof. Emmanuel Frossard von der ETH Zürich betonte in seinem Plenarvortrag die wichtige Rolle der Bodengesundheit. Neben Vorträgen zu den verschiedenen biologischen Testverfahren stiessen die praxisnahen Sessions zu Themen wie Biotest-Normungsverfahren, der Ökotoxikologie von Bauchemikalien, der Abwasserbehandlung und -toxizität und Mikroplastik in der Umwelt auf grosses Interesse.
Mehrere Preise für Eawag-Nachwuchsforschende
Ein erklärtes Ziel der Tagung ist stets die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern, wie SETAC GLB-Präsident Prof. Ralf Schäfer hervorhob. Die Nachwuchs-Förderpreise der SETAC GLB für die beste Masterarbeit und Doktorarbeit im Jahr 2014 konnten zwei Eawag-Forschende entgegennehmen. Für ihre Masterarbeit zum Thema „Mechanistic and systematic understanding of the toxicity of manufactured nanomaterials in the alga Chlamydomonas reinhardtii“ wurde Alena Tierbach ausgezeichnet, die ihre Arbeit in Zusammenarbeit zwischen der Universität Duisburg-Essen und der Abteilung Umwelttoxikologie der Eawag durchgeführt hatte. Den Preis für die beste Doktorarbeit zum Thema „Addressing Blind Spots in the Assessment of Pesticides in Surface Waters: A Complete Screening using Trace-Level Mass Spectrometry Techniques and Complementary Sampling Strategies“ gewann Christoph Moschet von der Abteilung Umweltchemie. Den Preis für den besten Vortrag der Tagung erhielt Krishna Tulasi Kirla von der Abteilung Umwelttoxikologie der Eawag mit ihrem Referat „Toxicokinetic and internal distribution of cocaine in zebrafish larvae: unexpected accumulation and retention in the eyes“. Wir gratulieren den Preisträgern herzlich und freuen uns über eine interessante Tagung!
Alle Poster- und Vortragspreise
Poster 2. Platz
Christoph Parsch (Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt): Sind Kläranlagen relevante Eintragspfade von Mikroplastik in aquatische Ökosysteme?
Theophil Kroller (Fachhochschule Technikum Wien): Validierung und Anwendung eines zellkultur-basierten Assays für Screening von endokrin wirksamen Stoffen im Abwasser
Poster 1. Platz
Sina Ostermann (Goethe Universität Frankfurt): Beeinflussen unterschiedliche Lagerungsbedingungen die endokrine Aktivität von Abwasserproben?
Vortrag 3. Platz
Fabian Fischer (Justus Liebig Universität Giessen). Passive dosing of hydrophobic organic chemicals in toxicity tests with Caenorhabditis elegans
Vortrag 2. Platz
Katharina Heye (Goethe Universität Frankfurt): Vergleichende Toxizitätsuntersuchung von Carbamazepin und seiner Hauptmetaboliten gegenüber Chironomus riparius
Vortrag 1. Platz
Krishna Tulasi Kirla (Eawag): Toxicokinetics and internal distribution of cocaine in zebrafish larvae: unexpected accumulation and retention in the eyes