Bewertung der Wasserqualität des Ruisseau des Marais

Bewertung der Wasserqualität des Ruisseau des Marais

Im Bach Ruisseau des Marais im Kanton Genf wurde im Herbst 2022 ein unerklärlicher Rückgang der Bachforellen- und Elritzenpopulationen festgestellt. Als potentielle Ursachen dafür sind Regenüberläufe, Altlasten, Pflanzenschutzmittel und eine Verschmutzung mit Nonylphenol denkbar. In chemischen Analysen waren Belastungen mit dem Insektizid Pirimicarb, dem Arzneimittel Azithromycin, mit Kupfer, Zink und Nitrat festgestellt worden. Um eine eventuelle Toxizität auf Fische oder auf ihre Nahrung, Makrozoobenthos und Biofilme, festzustellen, wird die ökotoxikologische Wasser- und Sedimentqualität im Ruisseau des Marais mit Biotests und Biomarkern bestimmt. Dabei werden folgen Testsysteme eingesetzt:

Effekte auf Wirbeltiere

  • CALUX®-Panel (Cytotox-, PXR-, Nrf2-, ER-, anti-AR-, und PAH-CALUX®) zur Bewertung von Zytotoxizität, Schadstoffmetabolismus, oxidativem Stress, östrogener und antiandrogener Aktivität, Zellantwort auf PAK
  • Toxizität auf Kiemenzellen von Regenbogenforellen (RTgill-W1)
  • Messung von molekularen Biomarkern in Bachforellen

Makrozoobenthos

  • Effekte auf Mortalität, Vermehrung, Frassverhalten und Neurotoxizität von Bachflohkrebsen (Gammarus fossarum)
  • Sedimentkontakttest mit Muschelkrebsen (Ostracoden, Heterocypris incongruens)
  • Chronische Toxizität auf Zuckmückenlarven (Chironomus riparius)
  • Analyse der Artgemeinschaft von Oligochaeten (genetischer Oligochaetenindex)

Biofilme

  • Kombinierter Algentest mit einzelligen Grünalgen: Effekte auf Photosynthese und Wachstum
  • Leuchtbakterientest: Unspezifische Toxizität, nachgewiesen durch Auswirkungen auf den Energiestoffwechsel