Online-Biomonitoring von ARA-Abwasser
Viele Schweizer Abwasserreinigungsanlagen (ARA) werden momentan ausgebaut, um die Entfernung von Mikroverunreinigungen zu verbessern. Die Qualität des gereinigten Abwassers muss dabei regelmässig bewertet werden – bis jetzt geschieht dies mit einer Probenahme, die zeitlich begrenzt ist. Abwasser ist jedoch dynamisch und kann sich in seiner Zusammensetzung kurzfristig ändern. Eine kontinuierliche Überwachung der Abwasserqualität eröffnet hier neue Möglichkeiten, beispielsweise für die Kontrolle der Ozonung oder von kritischen Industrieabwässern. Für eine solche kontinuierliche Onlineüberwachung sind Biomonitore interessant: Sie verwenden Organismen wie Bakterien, Algen, Wasserwirbellose, Muscheln oder Fische als Sensoren, die Veränderungen der Wasserqualität anzeigen.
Messparameter, die eine Reaktion auf eine Belastung durch Schadstoffe zeigen, können die Leuchtkraft (bei Bakterien), die Fluoreszenz (bei Algen) und das Schwimmverhalten und die Atmung (bei Wasserwirbellosen und Fischen) sein. Bis jetzt gibt es nur sehr wenig Erfahrungen, ob und welche dieser Systeme für eine Anwendung auf ARA geeignet sind. Im Projekt soll daher mit 5 solchen Testsystemen geklärtes Abwasser unterschiedlicher Zusammensetzung im Durchfluss untersucht und das Potential zur Online-Überwachung evaluiert werden. Die eingesetzten Biotestsysteme verwenden unterschiedliche Organismengruppen (Algen, Wasserflöhe, Bachflohkrebse und Fische) und ermöglichen es, viele wichtige Umweltschadstoffe zu erfassen, darunter Pflanzenschutzmittel und Insektizide.