Toxizität von Chemikalien aus lignocellulosehaltiger Biomasse
Im Gegensatz zu herkömmlichen Chemikalien auf fossiler Basis gelten biobasierte Chemikalien aus nachwachsenden Rohstoffen als nachhaltig und manchmal sogar klimaneutral. Die Verwendung von lignocellulosehaltiger Biomasse als Grundstoff ist besonders vielversprechend, da diese im Gegensatz zu anderen Pflanzenmaterialien nicht als Nahrung verwendet wird und daher keine Konkurrenz mit der Produktion von Lebensmitteln oder Futtermitteln besteht. Als Startmaterial dient dabei der Holzbestandteil Lignin, welcher den Pflanzen Stabilität verleiht. Wird Holz in seine drei Hauptbestandteile Hemicellulose, Cellulose und Lignin aufgespalten, so wird das Lignin in herkömmlichen Prozessen dabei zersetzt. Eine Forschungsgruppe der EPFL hat eine Methode entwickelt, um das Lignin während der Fraktionierung zu erhalten und anschliessend zur Herstellung von verschiedenen Substanzen zu verwenden, die für die Herstellung von Kunststoffen benötigt werden (Grundstoffe, Zusatzstoffe, Lösungsmittel). So können gezielt Biokunststoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften hergestellt werden. Doch sind diese Materialien unbedenklich für die Umwelt? Um hier mehr zu erfahren, prüft das Oekotoxzentrum die Toxizität von verschiedenen Substanzen aus Lignin mit Hilfe von mehreren Biotests.
Verwendete Biotests
- Hefezell-Östrogentest und ER-CALUX® mit einer gentechnisch veränderten Zelllinie zur Bestimmung östrogener Stoffe
- Kombinierter Algentest mit einzelligen Grünalgen für allgemeine Toxizität und Photosynthesehemmung
- Leuchtbakterientest für allgemeine Toxizität