Ökotoxizität von munitionsbelasteten Böden
In militärisch genutzten Gebieten kann der Boden mit Munition und Sprengstoffen belastet werden, was zu Altlasten mit potentiellen Auswirkungen auf die Umwelt führt. Die momentan gültigen Vorschriften für belastete Böden decken nur einen Bruchteil aller potenziellen Schadstoffe ab und berücksichtigen nicht, dass häufig eine Mischung verschiedener Schadstoffe vorliegt.
Ziel des Projekts ist es, die wichtigsten Schadstoffe in munitionsbelasteten Böden chemisch zu charakterisieren und deren Ökotoxizität zu bestimmen. Die chemischen Analysen umfassen die Hauptschadstoffe und bereits bekannte Sprengstoffe und PAK, Haupt- und Spurenelemente. Im Anschluss daran werden mit Hilfe von LC-HRMS weitere unbekannte Belastungen zu ermittelt.
Die Ökotoxizität und das Risiko für die Lebensraumfunktion des Bodens durch Munition wird mit Hilfe einer Reihe von ökotoxikologischen Tests bewertet, die den Standardtestrichtlinien entsprechen und die wichtigsten ökologischen Rezeptoren abdecken, die verschiedene Ernährungsebenen und Expositionspfade repräsentieren. Auf der Grundlage der gewonnenen chemischen und ökotoxikologischen Daten wird das Risiko für verschiedene Bodennutzungen ermittelt, ausserdem Schutz- und/oder Sanierungsziele .
Verwendete Biotests
ISO 18763:2016 Bodenqualität - Bestimmung der toxischen Wirkungen von Schadstoffen auf die Keimung und das frühe Wachstum von höheren Pflanzen
ISO 15685:2012 Bodenqualität - Bestimmung des Nitrifikationspotenzials und der Nitrifikationshemmung - Schnelltest durch Ammoniumoxidation
ISO 11267:2023 Bodenqualität - Hemmung der Vermehrung von Collembola (Folsomia candida) durch Bodenverunreinigungen
ISO 16387:2023 Bodenqualität - Auswirkungen von Schadstoffen auf Enchytraeidae (Enchytraeus sp.) - Bestimmung der Auswirkungen auf die Reproduktion