MicroPoll: Risikoabschätzung

MicroPoll: Risikoabschätzung

Die Verschmutzung unserer Gewässer mit organischen Spurenstoffen - sogenannten Mikroverunreinigungen - stellt eine besondere Herausforderung für den Gewässerschutz dar. Dabei handelt es sich beispielsweise um Rückstände von Alltagsprodukten, Medikamenten oder Pflanzenschutzmitteln. Einige dieser Stoffe können sich schon in sehr tiefen Konzentrationen nachteilig auf aquatische Ökosysteme auswirken. Bisher fehlen für die meisten der Substanzen die notwendigen Daten, um ihre Wirkung auf die Umwelt abschätzen zu können. Im Rahmen des Projektes „ Strategie MicroPoll“ des Bundesamts für Umwelt (BAFU) sollen für eine Auswahl dieser Stoffe die Grundlagen für ökotoxikologisch basierte numerische Anforderungen erarbeitet werden, also Richtwerte, die eingehalten werden sollten, um ein vorgegebenes Qualitätsziel für die Wasserqualität zu erfüllen.

Aus 255 Kandidatenstoffen wurden ca. 40 schweizrelevante Mikroverunreinigungen ausgewählt, die vor allem durch ihr Expositionsverhalten als potentiell gewässergefährdend gelten. Neben dem Expositionsverhalten soll die ökotoxikologische Gefährlichkeit der Stoffe durch die Herleitung von ökotoxikologisch basierten Beurteilungskriterien erfasst werden. Die Herleitung dieser Anforderungswerte erfolgt nach den für die Umsetzung derWasserrahmenrichtlinie entwickelten Begleitdokumenten* . Auf der Datenbasis von umfangreichen Effektdatenrecherchen können akute und chronische Qualitätsziele festgelegt werden, die einen Schutz der Gewässer nach dem derzeitigen Stand des Wissens erlauben. Somit können für die ausgewählten Substanzen chemisch numerische Anforderungen an die Wasserqualität, international auch Umweltqualitätsnormen genannt, erarbeitet und dem BAFU vorgeschlagen werden.

Projektdauer: Mai 2009 - Mai 2011

Literatur

CHEMICALS AND THE WATER FRAMEWORK DIRECTIVE: TECHNICAL GUIDANCE FOR DERIVING ENVIRONMENTAL QUALITY STANDARDS