Priorisierung von Gemischen für Risikominderungsmassnahmen

Chemikalien liegen in der Umwelt meist in Form von komplexen Mischungen vor, die sich in ihrer Wirkung gegenseitig beeinflussen können. Noch fehlen praxistaugliche Methoden zur Bewertung der Gemischtoxizität. Um das zu ändern, trägt das Oekotoxzentrum zur Entwicklung und Anwendung eines Entscheidungsbaumes zur Priorisierung von Substanzgemischen bei der Gewässerüberwachung bei. Finanziert wird das Projekt von der Long-range Research Initiative des Verbandes der Europäischen chemischen Industrie (Cefic). In dem Projekt wird ein von der Cefic entwickelter Entscheidungsbaum auf seinen praktischen Nutzen bei der Beurteilung von gemessenen Substanzkonzentrationen in Oberflächengewässerproben untersucht. Der Entscheidungsbaum führt die in den letzten Jahren entwickelten Konzepte zur Beurteilung von Gemischtoxizität der WHO und der wissenschaftlichen Komitees der Europäischen Kommission zusammen und erweitert sie um eine Priorisierungsstufe. So können Umweltproben bezüglich ihrer Gemischtoxizität priorisiert und so der Aufwand bei der Risikobewertung der Proben wesentlich verringert werden. 

Publikationen

Price, P., Han, X., Junghans, M., Kunz, P., Watts, C., Leverett, D. An application of a decision tree for assessing effects from exposures to multiple substances to the assessment of human and ecological effects from combined exposures to chemicals observed in surface waters and waste water effluents. Environmental Sciences Europe 2012, 24:34.

Price P., Dhein E., Hamer M., Han X., Heneweer M., Junghans M., Kunz P., Magyar C., Penning H., Rodriguez C. (2012) A decision tree for assessing effects from exposures to multiple substances. Environmental Sciences Europe 2012, 24:26