Beurteilung der Sedimentqualität in der Aare
Seit 2001 wird die biologische Qualität der unteren Aare zwischen Bielersee und Rhein durch die Gewässerschutzämter der Kantone Aargau, Bern und Solothurn immer wieder überwacht. Denn ein Langzeitmonitoring ist der beste Ansatz, um die biologische Besiedlung und ihre Veränderungen im Laufe der Zeit zu beobachten. 2008 und 2018 wurde auch die biologische Qualität der oberen Aare zwischen Thunersee und Bielersee durch den Kanton Bern untersucht. 2018 wurde ausserdem die Sedimentqualität untersucht, und zwar nicht nur durch chemische Analysen auf Metalle und PCB, sondern auch die ökotoxikologische Qualität mit einem Sedimentkontakttest.
2022 ist nun wieder die biologische Qualität der unteren Aare an der Reihe: Dabei werden die wirbellosen Kleinlebewesen der Flusssohle (Makrozoobenthos) erfasst, der Algenaufwuchs (vor allem Kieselalgen), der Bewuchs mit anderen Algen sowie die Population an Jungfischen. Ausserdem werden Wasserproben zur Analyse der eDNA- genommen. Die Sedimentproben werden durch den Kanton Bern und die Universität Bern auf Metalle und organische Mikroverunreinigungen untersucht. Das Oekotoxzentrum bewertet schliesslich die ökotoxikologische Sedimentqualität mit Hilfe von Biotests in einer gemeinsamen Bachelorarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Dabei werden Biotests mit Muschelkrebsen und mit Zuckmückenlarven eingesetzt. So wird es möglich, die Sedimentqualität entlang der gesamten Aare umfassend zu beurteilen.